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Industrie
Künstler:innen
Anatoliy Babiychuk
Carla Bobadilla
Edward Burtynsky
Elisabeth Czihak
Michael Goldgruber
Birgit Graschopf
Katharina Gruzei
Cornelia Hauer
Ernst Logar
Walter Niedermayr
Markus Oberndorfer
Sascha Reichstein
Thomas Ruff
Margherita Spiluttini
Max Wegscheidler
Die Galerie OstLicht befindet sich auf dem ehemaligen Areal der Ankerbrotfabrik und damit an einem lange Zeit industriell genutzten Ort, dessen ursprüngliche Bestimmung sich heute gewandelt hat. Mit der Ausstellung »Industrie« erinnerte OstLicht an die Geschichte des eigenen Standortes und präsentierte eine Auseinandersetzung mit Aspekten industrieller Produktion, die anhand von fünfzehn zeitgenössischen Kunstpositionen erfahrbar wurden.
Auf welche Weise industrielle Produktion vor sich geht bleibt meistens unsichtbar – für die, die nicht darin arbeiten sind Fabriken unzugängliche Orte. Die Herstellung von Gütern ist auch deshalb aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden, nachdem zahlreiche Werke in den vergangenen Jahrzehnten in Österreich geschlossen und die Fertigung in andere Länder verlagert wurde. Ehemalige industrielle Betriebsanlagen verfallen oder werden umgewidmet.
Die Künstler:innen in der Ausstellung gehen unter anderem folgenden Fragen nach: Wie zeigt sich Fabriksarbeit heute und wie hat sie sich verändert? Auf welche Weise findet diese in verschiedenen geographischen Regionen statt? Wie schreibt sich die Arbeit an Maschinen in den Körper der Arbeitenden und deren Bewegungsabläufe ein? Welche Auswirkungen hat industrielle Produktion auf Landschaft und Umwelt? Wie stellen sich Räume dar, aus denen die Arbeit verschwunden ist?
In ihrer Serie »Ankerbrotfabrik« (2009) zeigt Elisabeth Czihak Räume, die ihre ursprüngliche Funktion verloren haben. Wir sehen leere Arbeitsflächen, bevor sie einem neuen Zweck zugeführt werden, wenn nur noch Relikte wie Maschinen, Mehlhaufen und Warnschilder an die ehemalige Produktionsstätte für Lebensmittel erinnern.
Die vielen Arbeiter, die Edward Burtynsky in »Manufacturing China« zeigt, wirken wie Spielfiguren im großen »Theater« der Industrie. In mehreren chinesischen Provinzen konnte er die scheinbar endlosen Produktionshallen fotografieren, in denen Tausende von Arbeiter:innen Handys, Schuhe oder Textilien herstellen.
Für »Maschinen« (2003–2004) hat Thomas Ruff das Bildarchiv einer Werkzeug- und Maschinenfabrik durchforstet. Er wählte einen kleinen Teil von etwa 3.000 Glasnegativen, Prototypen von Verkaufsprospekten, aus und unterzog sie einer digitalen und malerischen Transformation: Gescannt und in neuem farbigen Gewand belichtet, wurden die kleinen Negativscheiben zu großformatigen Bildern.
Margherita Spiluttini dokumentiert in ihrer Serie »Nach der Natur« (1991-2003) "alpine Hybridgebilde zwischen Natur und Kultur". Es sind Fotografien von Zementmühlen, Steinbrüchen oder dem Erzberg, die zeigen, wie menschliche Eingriffe die Landschaft geprägt haben.
Kuratiert von Karin Jaschke.
EVENT GALERIE